Ätzen?

[imre]

Hallo!
Ich denke schon länger darüber nach mir eine Ätzanlage zuzulegen. Gibt es da gute Sets? Wie funktioniert das Photoätzen? Welche Vorkenntnisse braucht man? Wie siehts mit dem Platzbedarf aus?....
Danke schon im voraus!
Freue mich über jeden Beitrag!

[Christoph]

Hallo,

schau mal hier

http://www.saemann-aetztechnik.de

Gruß
Christoph

[GerhardT]

Saemann kann man uneingeschränkt empfehlen.
Da bekommt man an Material und Infos alles, was das Herz begehrt.
Schau Dir mal die oben genannte Website an, da wird schon recht viel erklärt.

Bei den Tauchätzanlagen nimm gleich die größte. Je mehr Volumen, desto länger braucht die Flüssigkeit, bis sie gesättigt ist. Das ist besonders wichtig für einen gleichmäßigen Ätzvorgang. Nur so bekommt man die allerfeinsten Details heraus.

Vorkenntnisse brauchst Du nicht. Es ist sicher von Vorteil, wenn Du schon ein paar Messingbausätze zusammengebaut hast. Von den Ideen der Zeichner kann nämlich man einiges lernen. Kenntnisse mit einem guten 2D Vektorgrafikprogramm wären auch nicht schlecht. Z.B. CorelDraw ist recht mächtig und es dauert schon seine Zeit, bis man damit zügig arbeiten kann.

Beachte auch, dass Deine Zeichnungen auf Film belichtet werden müssen.
Selber ausdrucken ist nicht zu empfehlen, wenn man auch nur halbwegs gute Resultate haben will. Meine Erfahrungen mit selber ausdrucken:
Laserdrucker verzerren die Folie durch die Erwärmung und decken schlecht.
Tintenstrahler decken ebenfalls zu wenig. Da wird dann gleich durch und durchbelichtet. Zur Not kann man durch übereinanderlegen mehrerer Folien z.B. Platinen mit bedrahteter Bestückung mit Details >0.6mm belichten. Für den Modellbau ist das aber nicht zu gebrauchen.

Vorderseite und Rückseite des Films werden deckungsgleich zu einer Tasche verklebt. Beschichtetes Blech rein, mit Scotch "Wiederablösbar" fixieren und ab in den Belichtungskoffer (oder sonstiges Luxusgerät).
Apropos beschichtetes Blech: es gibt Fotolack auch in Sprühdosen. Das ist aber Mist. Nimm die fertig beschichteten Bleche von Saemann.
Also belichten, rausnehmen, in Natronlauge ein paar Minuten entwickeln, mit klarem Wasser abspülen und trocknen lassen.
Dann ab in die Tauchätzanlage, die vorher schon auf Temperatur (>40°C) gebracht worden ist.
Da kommt nun die Stunde der Wahrheit: alles richtig belichtet? Details zu fein und verschwinden? Oder einen Verbindungssteg vergessen und das Teil fällt vom Rahmen runter?

Meine Erfahrungswerte mit frisch angesetztem Natriumpersulfat:
~15 min bei 0,2mm Bleche
~25 min bei 0,3mm Bleche

Platzbedarf ist eigentlich minimal, das geht sogar auf dem Küchentisch.

Viel Platz braucht man allerdings für die verbrauchte Lösung.
Mit Natriumpersulfat habe ich folgende Erfahrung: mit 2,5l Lösung kann man zwei 0,3mm Messingplatten (250*125mm) bzw. drei 0,2mm Messingplatten ätzen, wobei es am Schluss immer schwieriger wird.
Da dauert es gar nicht lange, bis man irgendwann mit 20l oder 40l Sondermüll dasteht.


Das Problem: je gesättigter die Lösung wird, desto langsamer und gleichtzeitig unregelmäßiger läuft der Ätzvorgang ab. Feine Details wie Nieten verschwinden dann schon links, während rechts das Blech noch nicht mal durch ist. Da kommt es aber auch sehr darauf an, wie fein die Details sind. In 1:87 sollte es ja viel leichter gehen wie in 1:160...

Jedenfalls macht es Spass und es ist schon eine spannender Moment, wenn aus einer zweidimensionalen Zeichnung ein dreidimensionales (und einzigartiges) Modell entsteht.

[teetrix]

Hallo imre,

wenn Du Dir die Sauerei daheim und die Entsorgungsprobleme nicht antust, gibt es auch gute Lohnätzer.
Wolfgang Bayer hat in diesem thread einige Tips und Ergebnisse dazu.

http://www.kostenloses-forum.com/board/ ... 4tzen.html

Gruß
Michael

[imre]

Hallo!
vielen dank für die tollen Tipps. Die Firma Saemann ist sicher die richtige Adresse für mich.
Da ich dann sicher öfters ätzen will, ist es, glaube ich besser gleich die richtigen Geräte zus kaufen, als mir alles von jemanden anders ätzen zu lassen, trotzdem danke für den link.
Freue mich schon richtig aufs Ätzen!