Kleiner MzB-Bilderbogen

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Moderator: Stephan Rewitzer

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Juergen aus Stuttgart
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Kleiner MzB-Bilderbogen

Beitrag von Juergen aus Stuttgart »

War einige Tage an der Mariazellerbahn, zum ersten Mal unter dem Betreiber NÖVOG. Leider habe ich die von manchen schon beschriebenen freundlicheren Mitarbeiter nicht wirklich erlebt. Es ist m.E. noch ein weiter Weg, bis man auf Pinzgauniveau kommt.

Die Verspätungen waren extrem; bis zu +50 war keine Seltenheit. Es ist mir immer wieder aufgefallen, dass man sich um das pünktliche Abfahren nicht wirklich kümmert. Dabei müsste doch dem Personal klar sein, daß kleine Verspätungen zu Beginn einer Fahrt auf dem derzeitigen Netz fatale Folgen nach sich ziehen.

Insgesamt hat es aber wieder viel Spaß gemacht.
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bahnjurist
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Beitrag von bahnjurist »

@jürgen

Herzlichen Dank für den schönen Bilderbogen :wink:

Tja, NÖ ist - leider - nicht Sbg. (PLB) oder Tirol (ZB) oder auch Stmk. (MTB) :-?

Aber geben wir doch der NöVOG ein wenig Zeit :idea:
Man darf m.E. auch nicht gleich mit der PLB vergleichen... Immerhin übernahm dort mit der SLB ein erfahrenes, eingespieltes und erfolgreiches Bahnunternehmen, während die NöVOG als neues EVU den Bahnbetrieb und seine Eigenheiten und "Geheimnisse" erst von Grund auf neu erlernen muss...

LG Bahnjurist
Auch kleine Regionalbahnen, ob Normal- oder Schmalspur, haben eine Zukunft, wenn sie rationell, effizient und kundengerecht betrieben werden. Alles hängt vom politischen Willen ab!
Juergen aus Stuttgart
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Beitrag von Juergen aus Stuttgart »

Du hast natürlich recht, dass man Zeit geben muß. Aber was man so am Rande eines mehrtägigen Besuches vor Ort mitbekommt scheint, dass die Zusammenarbeit mit der NÖVOG nicht wirklich besser wird als zu ÖBB-Zeiten.
Die Kompetenz vor Ort fehlt mir irgendwie. Und die Verspätungen, wie sie in den letzten Tagen vorgekommen sind (bis zu 50 Minuten waren keine Ausnahme, sondern z.B. für R 6815 und REX 6816 an 3 aufeinander folgenden Tagen fast die Regel), dürfen kein Dauerzustand werden. Da leidet das Image extrem. Verspätungen gehören ja etwas auch zum Charme der MzB, aber in begrenztem Umfang.
Meiner Meinung muß man sich überlege, ob man nicht kurzfristig 1-2 weitere Kreuzungsbahnhöfe herrichtet.
bahnjurist
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Beitrag von bahnjurist »

@jürgen

Na ja, angesichts der desaströsen (Anti-)bahnpolitik in NÖ muss man ja froh sein, dass überhaupt noch etwas fährt auf der MzB.. :roll:

Aber in der Sache hast Du natürlich auch Recht :wink:

Die gravierenden Probleme mit dem Fahrplan bzw. der Pünktlichkeit der letzten Tage (leider hast Du diesbezüglich gerade die schlechteste Woche seit langem erwischt), sind so sicher auf Dauer nicht akzeptabel, ansonsten das Image in der Tat stark leiden würde, was sich wiederum negativ auf die Frequenz auswirken würde... :frown:

Allerdings war die Fahrplanstabilität in den rund 7 Monaten seit Betriebsübernahme durch die NöVOG mehrheitlich einigermassen akzeptabel (soweit ich dies aufgrund der verdankenswerten Umlaufmeldungen in diesem Forum verfolgen konnte).
Die massiven Probleme der letzten Tage resultierten nicht zuletzt aus dem sich zuspitzenden Tfz.-Mangel und Ausfällen von Tfz. mitten auf der Strecke (2095...).
Dies sei bis zu einem gewissen Grad entschuldigend auch erwähnt, doch die NöVOG muss sicher noch vieles verbessern und vor allem viel dazu lernen, wie man einen effizienten, technisch und betrieblich zuverlässigen und kundenfreundlichen Bahnbetrieb durchführt... entsprechend wird die NöVOG auch noch da und dort (schmerzliches) Lehrgeld bezahlen müssen :-?

Die Reaktivierung von Kreuzungsstationen wäre mit Sicherheit sehr hilfreich. Es würde die Fahrplanstabilität erheblich verbessern, und man wäre betrieblich flexibler, gerade auch angesichts der (vorläufig noch) labilen Lage auf dem Tfz.-Sektor. Vielleicht erkennt die NöVOG auch mal noch, dass dies - auch längerfristig gesehen - sicher keine Fehlinvestition wäre...!

Aber ich versuche trotz allem positiv zu denken - es kann nur noch besser werden! :wink:

LG Bahnjurist
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J. 1042
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Beitrag von J. 1042 »

Es ist mir immer wieder aufgefallen, dass man sich um das pünktliche Abfahren nicht wirklich kümmert.
Hab ich auch bemerkt, vor allem das Abfertigen des Zuges hat in meinem Fall ewig gedauert, und warum man zur Abfertigung immer Pfeiffen muss hab ich auch nicht verstanden!
Wie soll das erst werden, wenn die NÖVOG-Tfzf. die Züge übernehmen, wo sich die Verspätungen jetzt schon nicht mehr im akzeptablen Rahmen bewegen?
Allerdings war die Fahrplanstabilität in den rund 7 Monaten seit Betriebsübernahme durch die NöVOG mehrheitlich einigermassen akzeptabel
Ja, weil der Betrieb noch mit ÖBB-Personal abgewickelt wurde/wird und der 6811-6806 wochentags bis Mai nur bis Lae gefahren ist.
mariazeller
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Beitrag von mariazeller »

Der 6811 fährt täglich nach Maz, nur der 6806 fährt bis Mai und ab Oktober und auch an Samstagen das ganze Jahr nur ab Lae.

Zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe sind schön und gut, aber mit wem besetzen? Die NÖVOG hat keine eigenen Fdl und wird auch so schnell keine bekommen. Also mit wem sollen diese Bahnhöfe besetzt besetzt werden?

Wegen dem Anschein der schleissigen Abfertigung:
Woher weisst du als Fahrgast, welche betrieblichen Ereignisse den Schaffner an einer zeitgerechten Abfertigung hindern?

Pfeiffen müssen/sollten die Schaffner der ÖBB auch, v.a. auf der Schnellbahn in Wien.

Es erweckt immer mehr den Anschein, als möchte das noch bestehende ÖBB-Lokpersonal die NÖVOG sabotieren. Loks werden untauglich abgestellt, wegen Gründen, dass einem schlecht wird.
Ötscherbär
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Beitrag von Ötscherbär »

mariazeller hat geschrieben:Es erweckt immer mehr den Anschein, als möchte das noch bestehende ÖBB-Lokpersonal die NÖVOG sabotieren. Loks werden untauglich abgestellt, wegen Gründen, dass einem schlecht wird.
Na dann warte erstmal ab bis das neue NÖVOG-Lokpersonal in Dienst gestellt wird...
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Am Sonntag fahr' ich nun zum letzten Mal
durch das schöne Dirndltal.
Vergelt's Gott und auf Wiedersehen,
Mariazell, du wirst mir fehl'n!
J. 1042
Beiträge: 65
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Beitrag von J. 1042 »

Der 6811 fährt täglich nach Maz
Nein, an X(Sa) nur von Mai bis Oktober!
Woher weisst du als Fahrgast, welche betrieblichen Ereignisse den Schaffner an einer zeitgerechten Abfertigung hindern?
In den Bahnhöfen mit Dienstruhe oder Haltestellen hindert ihn sicher nichts an einer schnelleren Abfertigung! Gerade dort war bei geringem oder gar keinem Fahrgastwechsel der Aufenthalt viel zu lang!
Pfeiffen müssen/sollten die Schaffner der ÖBB auch, v.a. auf der Schnellbahn in Wien.
Nein, pfeiffen müssen sie nicht, die Kelle reicht!
Na dann warte erstmal ab bis das neue NÖVOG-Lokpersonal in Dienst gestellt wird...
Genau, ich befürchte hier sehr stark eine übergenaue Einhaltung der Vorschriften (bitte nicht falsch verstehen)! Die mangelnde Erfahrung am veralteten Rollmaterial wird die Sache auch nicht besser machen!
St.Sebastianer
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Beitrag von St.Sebastianer »

Ötscherbär hat geschrieben:Na dann warte erstmal ab bis das neue NÖVOG-Lokpersonal in Dienst gestellt wird...
:roll: :lol:
murtalbahn fan
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Beitrag von murtalbahn fan »

Griß enk,

die Abfertiung der Züg dauert meiner Meinung nach so lange, weil die neuen NÖVOG - Schaffner nach irgendeinem bestimmten Schema, welches ihnen in der Ausbildung beigebracht wurde, vorgehen. Zu diesem Schema gehört wahrscheinlich auch das Pfeifen dazu.
Man kann das alte ÖBB Personal nicht mit dem neuen NÖVOG Personal vergleichen. Die ÖBB Schaffner fuhren zum Teil schon seit vielen Jahren auf der MzB und haben das ganze Prozedere schon intus gehabt. Bei den neuen wird es zwar noch ein wenig dauern, aber dann werden sie auch wie die ÖBBler arbeiten.

LG

murtalbahn fan
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unp065
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Beitrag von unp065 »

Das Grundübel für die Fahrplanstabilität war schon immer das Zugpaar
6811/6806 an Werktagen mit seiner Kurzwende von wenigen Minuten in
Mariazell. Morgens sind die Züge eigentlich recht pünktlich (ausser bei
grossem Radlerandrang), auch der 6804 meistens noch.

Wenn dann auch noch der 6811 wegen der Nichtverfügbarkeit des 4090
mit Lok und Klassen gefahren werden muss, ist es schlichtweg unmöglich,
dass der 6806 einigermassen pünktlich abfährt. Manche Lokführer bemühen
sich immerhin, den 6811 einige Minuten zu früh nach Mariazell zu bringen.
Man nimmt ja schon extra eine 2095, da eine 1099 den auf vmax=60 km/h
berechneten Fahrplan schon gar nicht einhalten kann.

Da der Gösingpendler 6852/6853 erst abfahren darf, wenn der 6806 in
Gösing ist, bekommt meist der REX 6810 eine gehörige Verspätung, da
alle diese drei Züge mit derselben (Ötscherbär-)Garnitur gefahren werden.

Talwärts sorgt der 6806 mit der Kreuzung in Kirchberg für eine Verspätung
des 6813, der dann nochmal in Gösing auf den 6810 warten muss. Der
6810 gibt dann in Klangen dem 6815 noch gehörig Verspätung mit, bis
dann in der Laube bei der Kreuzung 6815/6816 die Verspätung kulminiert.

Lösungsmöglichkeiten gibt es eine Menge:
- zusätzliche Kreuzungsbahnhöfe (insbesondere Verlegung der Kreuzungen
von der "Verspätungszentrale" Klangen nach Hofstetten).
- Änderung des Fahrplans, der 6806 ist meist recht leer, da eine Stunde zuvor
schon der 6804 gefahren ist, meines Erachtens wäre es besser, auch an
Werktagen im Sommer den letzten Zug um 18 Uhr ab Mariazell zu führen.
- Führung des Gösingpendlers mit einem in Mariazell stationierten 5090,
der könnte dann auch gleich den Annaberger Schülerzug 6850/6851
sowie das "Wandertaxi" (ehemaliger Winterbach-Pendler) übernehmen.
Zuletzt geändert von unp065 am 27. Juni 2011, 15:43, insgesamt 3-mal geändert.
J. 1042
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Beitrag von J. 1042 »

@ unp065:

Genau wegen dieser Problematik wollte die NÖVOG ursprünglich heuer mit einem leicht geänderten Fahrplan an den Start gehen (betrifft v.a. die Züge Maz-Pb), der meiner Meinung nach wesentlich stabiler gewesen wäre als der alte ÖBB Fahrplan.
Laut diesem Entwurf hätten alle Züge in Maz ausreichend Wendezeit. Im Tal wenden mehr Züge in Frankenfels. Dadurch lassen sich Verspätungen schon besser kompensieren.
Ist dann aber u.a. am gesperrten Gleis in Mitterbach gescheitert, das Kreuzungen verhinderte; vielleicht wirds ja nächstes Jahr was!

LG
unp065
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Beitrag von unp065 »

wo wir doch gleich bei Verbesserungsvorschlägen sind:

in St. Pölten Hauptbahnhof sollte im Bereich der Gleise
11-13 unbedingt ein Fahrkartenautomat hin, der von dort
nächstgelegene steht unten in der Haupthalle

auch in der Erlaufklause wäre das nicht verkehrt, oft steigen
so viele Fahrgäste zu (und in Wienerbruck wieder aus), dass der
Zugbegleiter gar nicht allen eine Fahrkarte verkaufen kann.
Nicht umsonst hat früher der Zinkenpub Fahrkarten verkauft.

Meint ihr, ob es Sinn hat, das mal der NÖVOG vorzuschlagen?
Juergen aus Stuttgart
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Beitrag von Juergen aus Stuttgart »

Das erschreckende aus meiner Sicht ist, dass diese Fakten ja allgemein bekannt sind, aber zumindest aus der Sicht des Reisenden nichts passiert. Man verärgert sich es dabei mit den jetzt fahrenden, und zudem entsteht bei den Einheimischen auch keine positive Sichtweise.

Man müsste doch JETZT handeln. Die "Staatsbahnen" ändern ihren Fahrplan ja auch ständig.
Ötscherbär
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Beitrag von Ötscherbär »

Macht euch um den derzeitigen Fahrplan keinen Kopf mehr.

Wie schon erwähnt wurde, ist der aktuelle Fahrplan nur ein leicht geänderter, der ÖBB vom Vorjahr.

Erst mit Fahrplanwechsel im Dezember 2011 tritt dann der erste ''richtige'' NÖVOG-Fahrplan für 2012 in Kraft.

Wo es natürlich auch Änderungen geben wird.
U.a. soll auch eine Zugkreuzung in Mitterbach angestrebt werden.
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Am Sonntag fahr' ich nun zum letzten Mal
durch das schöne Dirndltal.
Vergelt's Gott und auf Wiedersehen,
Mariazell, du wirst mir fehl'n!
J. 1042
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Beitrag von J. 1042 »

Erst mit Fahrplanwechsel im Dezember 2011 tritt dann der erste ''richtige'' NÖVOG-Fahrplan für 2012 in Kraft.

Wo es natürlich auch Änderungen geben wird.
U.a. soll auch eine Zugkreuzung in Mitterbach angestrebt werden.
Ja, das hört sich schon sehr nach dem Fahrplanmodell an, von dem ich geschrieben habe! Freut mich, dass man plant es doch noch umzusetzen!
St. Pölten Hauptbahnhof sollte im Bereich der Gleise
11-13 unbedingt ein Fahrkartenautomat hin, der von dort
nächstgelegene steht unten in der Haupthalle

auch in der Erlaufklause wäre das nicht verkehrt, oft steigen
so viele Fahrgäste zu (und in Wienerbruck wieder aus), dass der
Zugbegleiter gar nicht allen eine Fahrkarte verkaufen kann.
Nicht umsonst hat früher der Zinkenpub Fahrkarten verkauft.
Bzgl. Erlaufklause: Seit wann hat die NÖVOG Fahrkartenautomaten?
Ötscherbär
Beiträge: 2675
Registriert: 14. März 2010, 00:37

Beitrag von Ötscherbär »

J. 1042 hat geschrieben:
St. Pölten Hauptbahnhof sollte im Bereich der Gleise
11-13 unbedingt ein Fahrkartenautomat hin, der von dort
nächstgelegene steht unten in der Haupthalle

auch in der Erlaufklause wäre das nicht verkehrt, oft steigen
so viele Fahrgäste zu (und in Wienerbruck wieder aus), dass der
Zugbegleiter gar nicht allen eine Fahrkarte verkaufen kann.
Nicht umsonst hat früher der Zinkenpub Fahrkarten verkauft.
Bzgl. Erlaufklause: Seit wann hat die NÖVOG Fahrkartenautomaten?
Sie haben auch keine, aber sowas wäre durchaus sinnvoll.
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