Wird Bahn "umgespurt"?

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Moderator: Stephan Rewitzer

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Josef
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Wird Bahn "umgespurt"?

Beitrag von Josef »

Artikel in der Kronen Zeitung vom 17. April 2005

Titelseite:

Wird Bahn „umgespurt“?
St. Pölten. – Derzeit werden Pläne gewälzt, die Mariazellerbahn teilweise „umzuspuren“. Entscheidung im August (Niederösterreich).

VON DETLEV SCHÜRR

Seite 25

Die Entscheidung soll im August fallen:

Wird Mariazellerbahn bald „umgespurt“?
Spätestens im August soll das Schicksal der Mariazellerbahn besiegelt sein: Dann werden jene Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch liegen, die notwendig sind, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Wie berichtet, überlegen Bund, Land und ÖBB, einen Teil auf normale Geleise „umzuspuren“.

Konkret geht es um den Abschnitt von St. Pölten nach Frankenfels oder Laubenbachmühle, der Rest soll unverändert als Schmalspurbahn weitergeführt werden. Ein „Umspuren“ wird auch für die Stichstrecke nach Mank überlegt. Die betroffenen Orte jedenfalls, so Verkehrsorganisator Ottfried Knoll (NÖVOG) im „Nö. Wirtschaftspressedienst“, hätten ihr Interesse bekundet.
Knoll erklärte weiters, dass es seitens des Landes ein klares Bekenntnis pro Mariazellerbahn gebe, an eine Einstellung nicht gedacht sei.

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lg, Josef
marduk17
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Re: Wird Bahn "umgespurt"?

Beitrag von marduk17 »

Hallo !
Josef hat geschrieben:Artikel in der Kronen Zeitung vom 17. April 2005
Was dort steht sollte man nicht unbedingt glauben.
Die Entscheidung soll im August fallen:
War nicht immer vom Frühling die Rede ?
Dann werden jene Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch liegen, die notwendig sind, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können.
Erst dann ? Was dauert denn da so lang. Die Zahlen und Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch ... Bis August wird sich an den Zahlen und Fakten auch nichts mehr ändern.
Ein „Umspuren“ wird auch für die Stichstrecke nach Mank überlegt. Die betroffenen Orte jedenfalls, so Verkehrsorganisator Ottfried Knoll (NÖVOG) im „Nö. Wirtschaftspressedienst“, hätten ihr Interesse bekundet.
Seit wann hat die Region um die "Krumpe" Interesse an der Bahn ?

lg Andrej
bernd70
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Beitrag von bernd70 »

Hallo!
Seit wann hat die Region um die "Krumpe" Interesse an der Bahn ?
Ist mir auch ein vollkommen neuer Aspekt.

Noch was zum allgemeinen Thema MzB gibts hier :
http://www.bahnforum.info/index.php?boa ... adid=15737

lg.
Bernd
MZB
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Beitrag von MZB »

Hello!!!

Ich habe auch gerade den Artikel in der Zeitung gelesen und mit einem gewissen Schock zur Kenntnis genommen!

Dazu möchte ich aus Erfahrung heraus folgendes anmerken:

Wann war eine Umspurung der Mariazellerbahn so in den Schlagzeilen wie in den letzten Monaten? Nichtmal über den damals neuen 4090 wurde so berichtet wie über die Umspurung. Für mich zeigt das ewige Geschreibe, in welcher Zeitung auch immer, das die Umspurung bereits beschlossene Sache ist.

Außerdem ist die Normalspur DER Garant für Wirtschaftszuwachs im Pielachtal!!! Das ist lächerlich! Mit allem Respekt, außer Pilgerwegen und der Nixhöle gibts da drin nix warum jemand hinfahren sollte, außer der Eisenbahn.

Für die Pendler wird es auch keinen Unterschied machen, ob sie mit der 1099 mit 50kmh fahren oder mit dem 5047 mit 50kmh.

Sollten sie wirklich umspuren, dann können sich alle beteiligten gratulieren: Tod der Bergstrecke, Tod der Restkrumpe.

Abschließend möchte ich anmerken, dass die ÖBB für 99,6 MILLIONEN EURO den Bahnhof am Flughafen Wien umbaut und der Bahnhofsumbau in Wiener Neustadt, der über ein 1980 vollständig renoviertes Gebäude verfügte, welches zu diesem Zwecke weggerissen wurde, rund 48 MILLIONEN EURO kostet.
Diese Summen entsprechen addiert 493 Einfamilienhäusern zu 300000 Euro. Damit errichtet die ÖBB rund 8000m² Bahnhofsfläche und ein paar Bahnsteige, die im Falle Wiener Neustadt nicht in der Rechnung inkludiert sind.

Was kostet der Betrieb der Mariazellerbahn nochmal schnell für ein Jahr???
Heizhaus
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Beitrag von Heizhaus »

@MZB,

obwohl ich einer dieser arbeitscheuen, schon mit 55 Jahren in Pension
gehender Betriebseisenbahner bin ( hatte das ganze Wochenende Dienst,
jede Schicht ca. 12 Stunden, kam auch Heute erst gegen 19.30 Uhr nach
Hause, weil am Oberbau nicht immer alles nach Plan verläuft, so z.B.
irgend eine Stopfmaschiene ober ähliches Vehikel seinen Dienst versagt!)
liegt mir die Mariazellerbahn sehr am Herzen, und ich wünsche mir von ganzen
Herzen ihren Erhalt als 760mm Bahn in voller Länge.
Deshalb verbitte ich mir Deine Beschipfung eines ganzen Berufstandes,
und erwarte mir eine Entschuldigung von Dir !!!! :-x

Freundschaft Heizhaus :grin:

P.S.: Gegen solche Aussagen müßten auch die Admins etwas unternehmen !!
marduk17
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Beitrag von marduk17 »

Hallo !
Heizhaus hat geschrieben:Deshalb verbitte ich mir Deine Beschipfung eines ganzen Berufstandes,
Ja leider werden die Eisenbahner ungerechtfertigterweise oft alle in einen Topf geworfen und pauschal verurteilt. Wenn man schon Vorwürfe gegen Eisenbahner erhebt, dann sollte man das genau spezifizieren.
P.S.: Gegen solche Aussagen müßten auch die Admins etwas unternehmen !!
Und was stellst Du dir da vor ? Einen Auschluß von Benutzern ? Wer stellt die Regeln zusammen, was erlaubt ist und was nicht ?

lg Andrej
Stephan Rewitzer
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Beitrag von Stephan Rewitzer »

Hallo,
Deshalb verbitte ich mir Deine Beschipfung eines ganzen Berufstandes
Es ist leider Tatsache, dass das Verhalten von einigen Beschäftigten in höheren ÖBB-Etagen auf die ganze Belegschaft umgelegt wird. Das ist natürlich nicht korrekt, doch leider wird man dies nie gänzlich vermeiden können. Auch die Medien sprechen hier nicht Klartext.

Uns ist es bekannt (oder auch nicht), wer federführend für diese Entscheidungen ist, doch die Mehrheit aller sehen hier nur einen federführenden ... die komplette Belegschaft der ÖBB.

Auch bei anderen Unternehmen ist das so (leider) ...
P.S.: Gegen solche Aussagen müßten auch die Admins etwas unternehmen !!
Was die Wortwahl die MzB hier gewählt hat betrifft, stimme ich dir in einigen Belangen zu. Ich habe mich dem betreffend schon mit ihm in Verbindung gesetzt.
Mfg euer Administrator, Stephan Rewitzer.
MZB
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Entschuldigung

Beitrag von MZB »

Hallo an alle!

Ich möchte mich für einige der Sätze die ich in den zwei Posts geschrieben habe entschuldigen, vor allem bei denen die es betrifft. Ich war als ich den Artikel gelesen habe leider etwas emmotional und habe dadurch überreagiert.
Deshalb möchte ich alle die sich durch das was ich geschrieben habe im Negativen betroffen fühlen ebntschuldigen. Leider stimmen einige der Fakten die ich geschrieben habe, sehr zum bedauern aller derer denen etwas an einer gesunden und funktionierenden Eisenbahn liegt, die vor allem durch die Menschen etwas besonderes wird, denen etwas am fortbestehen der Eisenbahn liegt, wie wahrscheinlich alle in diesem Forum. Vor allem die Mariazellerbahn ist ein positives Beispiel für sehr viele Bahnangestellte die sich Mühe geben um den Fortbestand dessen, woran uns aus verschiedenen Grunden, allen etwas liegt!

Deshalb möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei allen die sich durch meine Meldungen gestört fühlen entschuldigen!

Mit freundlichen Grüßen an alle, Roman
unti
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Re: Entschuldigung

Beitrag von unti »

Hallo!
MZB hat geschrieben:Hallo an alle!

Ich möchte mich für einige der Sätze die ich in den zwei Posts geschrieben habe entschuldigen, vor allem bei denen die es betrifft. Ich war als ich den Artikel gelesen habe leider etwas emmotional und habe dadurch überreagiert.
Deshalb möchte ich mich nochmal ausdrücklich bei allen die sich durch meine Meldungen gestört fühlen entschuldigen!

Mit freundlichen Grüßen an alle, Roman
ÜBERREAGIEREN! Das kenn ich!

lg
Oliver
Sie werden sehen,
wir werden fahren!!

http://www.Mh.6.at
Heizhaus
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Beitrag von Heizhaus »

@MZB,

Entschuldigung angenommen !!! :grin:

Ich kann Deine Aussagen auch ein bißchen verstehen, waren nur ein
wenig gar zu hart formuliert.

Freundschaft Heizhaus :wink:
MZB
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Beitrag von MZB »

Hello!

Ich weiß dass es nicht nett geschrieben ist, bin aber der Meinung dass man trotzdem über die Fehler in der ÖBB und den dafür verantwortlichen Ministerien diskutieren sollte. Viele der Probleme der ÖBB sind hausgemacht und die Politik gegenüber öffentlichem Verkehr ist oftmals unverständlich und undurchsichtig.
Die ÖBB hat nur eine Zukunft, wenn sie sich dessen entsinnt, dass sie immerin eine Eisenbahngesellschaft ist, und daher sollten sie sich den Kopf zerbrechen, wie man Eisenbahnen am Leben erhält :pro: , und nicht wie man sie am schnellsten schließt!!! :contra:

Liebe Grüße,

Roman
Heizhaus
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Beitrag von Heizhaus »

@MZB,

ich kann nur sagen der Ton macht die Musik; in Deiner jetzigen Redensart
sind Deine Beiträge lesens-und beredenswert !!
Kann Dir nur zustimmen das dei den ÖBB oder was von ihr übergeblieben
ist sehr viel kritikwürdig ist ! ( Auch manche Bedienstete )
Ich glaube auch das sich die ÖBB darauf besinnen sollte das sie eine
Eisenbahngesellschaft ist. Vorallem aber unsere Politiker, die dies alles
zulassen ohne sich sehr viele Gedanken darüber zu machen, was sie anrichten. (Zerschlagung eines Unternehmens, das von der Zusammen-
arbeit der einzelnen Dienstzweige lebt oder jetzt besser gesagt lebte)
Damit für Heute Schluß, freue mich schon auf deine Gedanken diesbezüglich !!

Freundschaft Heizhaus :rolleyes:
MZB
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Beitrag von MZB »

@ Heizhaus:

Ich bin mir in den letzten Monaten auch immer klarer darüber geworden, dass die Politik nicht weitsichtig handelt, vor allem was die Zerschlagung der ÖBB, oder besser gesagt die "Aufteilung", oder "Privatisierung", oder wie auch immer. Fakt ist dass das nach den Erfordernissen des EU- Rechtes geschieht, welches eine Trennung zwischen Infrastruktur und Betrieb vorsieht. Viele Bahnen gehen nun den weg der totalen Auflösung, Traktionen werden eigene Firmen, das Reinigungspersonal, die Schaffner, die Mechaniker... man kann das Spiel weitertreiben, nur um Einsparungen zu treffen und Verantwortung breiter zu streuen. Das ist leider das Resultat eklartanter "Misswirtschaft" die von oben ausgeht, und dadurch ihre Auswirkungen bis nach unten hat. Leider gibt es Fälle, wo fast der komplette männliche Zweig von nicht kleinen Familien in der ÖBB arbeitet, eben weil sie dort Verwandschaft haben und sie Geld bekommen! Das tun keinem Unternehmen gut.

Ich bin der Meinung, dass man sich das einiges ersparen würde, wenn man die Struktur kontrolliert mittel bis klein hält, die Verantwortung durchsichtiger aufteilt, das Unternehmen nicht zerreißt und vor allem der Gewerkschaft klar macht, dass sie Verirrungen wie oben geschildert verhindern und nicht schützen darf.

Ich sehe die Schmalspur innerhalb der ÖBB in Konkurrenz zur Normalspur. Mir ist als Eisenbahninteressierten sehr wohl bewusst, dass es sehr viele Mitarbeiter bei den Schmalspurtraktionen gibt, die tolle Arbeit leisten, insbesondere bei der MzB. Nur leider geht die Schmalspur in der ÖBB, in der Privatisierung, in den Fahrplänen, in der Moderniesierung und so weiter unter!

Ich hoffe nur für alle Mitarbeiter der Mariazellerbahn, dass Sie nicht in naher Zukunft 5047 Schrauben müssen, sonder weiter an den öligen 1099 uns allen Freude bereiten, nur leider sieht die Zukunft mal so aus wie sie ist!

Gruß an das heizhaus!

Roman
schmalspurbahn
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Beitrag von schmalspurbahn »

MZB hat geschrieben: Ich bin mir in den letzten Monaten auch immer klarer darüber geworden, dass die Politik nicht weitsichtig handelt, vor allem was die Zerschlagung der ÖBB, oder besser gesagt die "Aufteilung", oder "Privatisierung", oder wie auch immer. Fakt ist dass das nach den Erfordernissen des EU- Rechtes geschieht, welches eine Trennung zwischen Infrastruktur und Betrieb vorsieht.
:contra: Problem der Umsetzung des EU-Wettbewerbsrechts im Bahnbereich ist, daß - beginnend mit Richtlinie 91/440 EU - das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt wurde. Seit einiger Zeit kristallisiert sich immer mehr heraus, daß es wohl vernünftiger gewesen wäre, die technische Harmonisierung der Bahnsysteme europaweit vorzubereiten und umzusetzen, dann die organisatorische Trennung von Betrieb und Infrastruktur anzugehen, und dann erst die Liberalisierung des Netzzugangs zu forcieren.

lG
schmalspurbahn
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