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Reportage: Lisboa, lhina 28; prolog + Teil 1

Verfasst: 5. Juli 2009, 22:30
von 1170.401
Wieder einmal haben mich meine anderwertigen Interessen in den Südwesten unseres Kontinents gezogen. Aber diesmal bin ich auch dazugekommen
etwas schienengebundenes und sogar "schmalspuriges" zu unternehmen. Erkenntnis: Warten kann Arbeit sein und ich bin froh nicht von Bildern leben
zu müssen. Ich hoffe, dabei ist brauchbares herausgekommen.

Das Straßenbahnzeitalter begann in Lissabon 1873 mit 1-2 PS (weiß jemand etwas von Vorspann, in Wien hielt man das schon bei geringeren Steigungen
für nötig?, danke) und 900mm Spurweite, seit 1901 geht's elektrisch. Heute ist der Großteil auf Gummispur umgestellt, und vom Rest nur ein kleiner Teil
(15er Wagen nach Belem) voll am Stand der Zeit. In der Alfama kommen die aktuellen Gelenktriebwagen nicht durch, Ihr werdet schon sehen warum.

Ich hab' mich auf die Alfama-Durchfahrt des 28ers konzentriert, das ist eine echte Hochschaubahn, da wird betrieblich und oberbaumäßig einiges an Horror
geboten! Faszinierend was an Verschneidungen, Schnürstellen, Gefällebrüchen, Engstellen, Gastgartendurchfahrten, etc. auf so kurzer Strecke alles möglich ist!

seht selbst, viel spaß, fritz

Lisboa, lhina 28; Teil 1

Verfasst: 5. Juli 2009, 23:03
von 1170.401
Ich hab' mich bemüht wo nötig zumindest eine senkrechte oder waagrechte zur Veranschaulichung zu erwischen, keine Tricks!
Ggf. hat mir das 28er (Objektiv) einen Streich gespielt.
Die Bilder sind mit einer Ausnahme nur zugeschitten, sonst beim Einstellen und Abdrücken entstanden.

Verfasst: 6. Juli 2009, 00:30
von Klaus
Danke für die eindrucksvolle Reportage! Wenn's nicht zu viel Mühe macht: mehr davon!
Zu jener besonderen Art von Verschlingung in den Bildern 002a und 003: Auf die Schnelle hab' ich nur das folgende Foto einer ähnlichen Verschlingung aus Krefeld entdeckt: http://www.lars-p.de/images/kr06.jpg . Gab's so etwas einst auch in Wien?

Hier noch eine – aus anderen Gründen bedingte – Verschlingung (D, Normalspur) aus DSO (> ca. Mitte d. Beitrags > Brücke): hier

Gruß, k.

Verfasst: 6. Juli 2009, 06:03
von 1170.401
Danke,
zumindest Teil 2 wird's geben, wenn der Rest sortiert, zusasmmenkopiert/geschnitten und um eingescannten Altbestand ergänzt ist.
Ach ja, und überlegen was ich mir für blöde Fragen aufhebe muß ich auch.

l.g., fritz

p.s. @klaus: Erdäpfel, Paradeiser, Schlagobers, Verschneidung, . . .

Verfasst: 6. Juli 2009, 09:36
von Klaus
1170.401 hat geschrieben:... was ich mir für blöde Fragen aufhebe ...
Es gibt keine "blöden" Fragen, nicht einmal blöde Antworten (Was kann eine armselige Antwort dafür, dass ein Antwortender naturblöd ist?) ...
Erdäpfel, Paradeiser, Schlagobers, Verschneidung, . . .
... Zeiserlwagen (um die Reihe alphabetisch fortzusetzen). > „Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache“ (übrigens nicht – wie oft behauptet – von Karl Kraus stammend, sondern via Karl Farkas von G. B. Shaw) .

Anm. (weil's mir nun schon öfter aufgefallen ist): Die "Sperrung" deiner Auslassungspunkterln zeugt von gediegener, "alter" Schule beim Schriftsatz und davon, dass da einst viel auf einer "Adler", "Remington" o. Ä. gewerkelt wurde ... (Anm. f. d. Jüngeren: Das waren diesfalls keine Dampfloks :wink: ).

Gruß, k.

Verfasst: 6. Juli 2009, 12:40
von Feistritztaler
Klaus hat geschrieben:Danke für die eindrucksvolle Reportage! Wenn's nicht zu viel Mühe macht: mehr davon!

Verfasst: 6. Juli 2009, 21:02
von HCWP
Gleich darauf kann man standesgemäß einkehren.
Witzig, Cafe do Electrico, quasi ins Cafe Elektrische auf a Seidl und a klanes Gulasch. :rofl:

Eindrucksvolle Bilder einer einzigartigen Bahn, hoffentlich geht’s bald weiter.

Gruß
Christoph

Verfasst: 8. Juli 2009, 17:03
von 1170.401
Hallo Christoph!

Das Bier wird in Portugal üblicherweise in "ganz" Kleinen (0,2l) getrunken, dazu eher Fisch (auch im Sandwich, oder in Teigtaschen), Gulasch hab' ich
bei meinen bisherigen Aufenthalten noch nicht erlebt.
Und wie Du am Aushang sehen kannst ist das "Electrico" eh' schon vom internationalen Fastfood angehaucht (die portugisischste Variante davon ist
derzeit Steak mit Spiegelei und Pommes).
Aber keine Angst, im 2.Teil wird wirklich (fast) durch einen Gastgarten gefahren und dieses Lokal ist traditioneller (dort gibt's auch Superbock in
0,33-Flaschen, do host dei Seidl)

gruß, fritz

Verfasst: 10. Juli 2009, 13:30
von garibaldi
Hallo Fritz,
deine Straßenbahn-Reportage ist klasse. Die Strecke ist wirklich ungewöhnlich.

Verfasst: 11. Juli 2009, 20:05
von Michael-Ch.Schmidt
Hallo Fritz!

Darf Dir vorweg auch meinerseits zu der sehr ansprechenden Reportage
gratulieren! Nachdem ich selbst schon mehrfach in LIS war, hat mich natürlich die Straßenbahn in gleichem Maße fasziniert. Ein wahrer
Teufelsritt ist mit der Linie 28 garantiert - was z.B. den Oberbau anbelangt
(gut zu sehen in Deinen Bildern) muß es jedem Straßenbahner der Wr.Linien den Schweiß aus den Poren treiben - der nackte Wahnsinn!
Ich gehe davon aus, daß Du diese Fahrten-gerade deswegen-genauso genossen hast wie ich.
Es gibt quasi 2 Typen von Straßenbahnen - zwar keinen ULF A od.B, aber eine längere & eine kürzere Version. Vom Aussehen museal wurden sie
einer gewißen techn. Erneuerung unterzogen & sind aus dem Stadtbild (speziell in der Alfama) nicht wegzudenken. Nostalgie im wahrsten Sinne des Wortes, einfach herrlich (genauso wie die port.Küche)!
Eine Information, sofern Dir/Euch nicht ohnehin bekannt. Auf der Insel Mallorca gibt es auch einen Straßenbahnbetrieb & zwar zwischen Sollèr & Port Sollèr. Beginnend bei der Endstation der Nostalgiebahn von Palma, windet sie sich durch enge Gassen, vorbei an Zitronenbäumen Richtung Meer zu, wo sie dann entlang der Promenade zu ihrer Endstelle gelangt.
Warum ich das anführe: vor einigen Jahren kaufte die, übrigens private
Bahn-& Straßenbahngesellschaft, einige der Lissaboner Oldtimer-Triebwagen. Diese wurden wunderbar hergerichtet , techn. adaptiert (u.a. mit Scheren-Stromabnehmer ausgerüstet statt der Stange mit Rolle) & in den Hausfarben neu lackiert. War erst wieder vor ca. einem Monat dort, es gab zu diesem Zeitpunkt fast Massenandrang, sodaß beinahe der gesamte Fahrpark im Einsatz gewesen sein dürfte. Z.B. fuhren 3 Züge im Blockabstand hintereinander. Auch die Traktionsform mit einem Tfz.vorne & hinten +2 Beiwagen war zu sehen (im Regelfall 1 Tfz.+ 2 Beiwagen).
Freue mich schon auf Deinen part II.
LG
Mike