Mal wieder eine Detailfachfrage an die Zillertalbahnexperten

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

Antworten
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Mal wieder eine Detailfachfrage an die Zillertalbahnexperten

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo Leute,

ich bin mal wieder auf der Suche nach Detailinformationen bzw. mir sind da ein paar spezielle Fragen gekommen, für die ich Antworten suche.

Die Plattformen der Personenwagen im Zillertal hatten ursprünglich wohl keine Stirnübergänge. Die Wagen, welche 1968 an die WL&LR abgegeben wurden sind noch heute ohne Stirnübergänge erhalten, wobei ich hier wiederum nicht weiß ob diese evtl. in England noch mal umgebaut wurden. Bei manchen Wagen sieht es jedenfalls so aus.

Meine Frage wäre nun, ab wann die Wagen mit Stirnübergängen an den Bühnen ausgerüstet wurden. Ich bewege mich ni der Zeit um 1955 und wenn es diese Übergänge dort nicht nicht gegeben hat, brauche ich sie auch nicht darzustellen.

Gleiches gilt für die Dampfheizung. War diese 1955 bereits durchgängig eingebaut?

Außerdem suche ich immer noch Infos zu den ganzen Güterwagen. Welche es gegeben hat und was für einer Gattung sie angehörten kann man gut der Statistik von Pospichal entnehmen. aber welche Wagen waren 2-achsig, welche 3 oder 4-achsig... lange oder kurze Ausführung, mit oder ohne Bühne... Prinzipiell hat es viele Varianten gegeben, was ich den Büchern und Bildern entnehmen kann.

Und zu guter Letzt frage ich noch mal nach Fotos bzw. Zeichnungen der ersten Lok 4. Das wäre doch auch mal ein tolles Bastelprojekt für H0e...

Vielen Dank schon mal im Vorraus in der Hoffnung, daß sich das eine oder andere Finden wird.

Grüße, Gerd
1170.401
Beiträge: 599
Registriert: 10. Mai 2009, 10:56
Wohnort: wien

Beitrag von 1170.401 »

Servus Gerd!

Nach meinen schnell greifbaren Unterlagen hatten die echten ZB-Personenwagen Mitte der 60er bereits Übergänge und Dampfheizung.
Ing. Czerney meint 1966 in der MEB in Bezug auf die Übergänge "anläßlich eines Umbaues".
Er meint auch daß Kastenum(neu?)bauten durchgeführt wurden (in alter Gestalt, verblecht, ggf. höher? steilere Dachwölbung?).

Zu den Güterwagen sei gesagt daß alle vor den "langen" Dreiachsern (Bj. 1929/30) beschafften das Laufwerk "98" (innenliegende Federn)
hatten. Die geschlossenen 2-Achser hatten das 6m-Einheitsuntergestell (Ausnahme Gwk 101), die Dreiachser die Hauptabmessungen
1400/3800/1400 bzw. mit Handbremse 1770/3800/1530.
Die 3-achsigen G sahen unterschiedlich aus (schmale/breite Türe, 6 oder 8 Seitenwandfelder, etc.) und wurden mehrfach umgestaltet.

Du wirst – nicht nur in dem Zusammenhang – um die Anschaffung von SdÖ nicht herumkommen.

l.g., fritz

p.s. alle von der ZB neu beschafften Personenwagen - auch der Rahmenspender für Dein aktuelles 3D-Projekt - hatten das Laufwerk "98".
kommt ein Mann zum Arzt . . . besser halblustig als gar kein Humor.
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo Fritz,

vielen Dank schon mal für die umfangreichen Infos vorab.
SdÖ ist schon bestellt...

Grüße, Gerd
rwer
Beiträge: 621
Registriert: 28. Januar 2010, 12:28
Wohnort: Gernsheim

Übergänge

Beitrag von rwer »

Hi Gerd, ergänzend dazu: in "70 Jahre Zillertalbahn" sind zwei Fotos vom Verlad der "Geschenkwagen" nach GB. Dort, 1963, hatten die Wagen bereits Übergänge, sowohl der Haubendachwagen als auch der Vielfensterwagen.
mit Gruß Rainer
fairlie009
Beiträge: 2650
Registriert: 30. April 2007, 09:01
Wohnort: Mauer

Beitrag von fairlie009 »

Und zu guter Letzt frage ich noch mal nach Fotos bzw. Zeichnungen der ersten Lok 4. Das wäre doch auch mal ein tolles Bastelprojekt für H0e...
im SdÖ findet sich zumindest ein Bild, außerdem ist eine Skizze auf S319 (in meiner Ausgabe)
im Buch "auf Schmalspurgleisen durchs Zillertal" ist eins auf S57 und eins auf S58

und stimmt: wär cool!
Grüße
Peter

Schmalspurbahn in jedem Maßstab: Hauptsache, es hat Sinn, macht Spaß und bringt auch anderen Freude...
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo,

vor dem Gehäuse habe ich keine Bammel. Ein passends und gut laufendes Fahrwerk wird wohl eher das Problem werden. Wenn mein SdÖ da ist werde ich mal nach besagter Skizze suchen und mal schauen was sich da machen läßt- Cool wäre es auf jeden Fall wenn meine 1955er ZB über alle 5 Dampfloks verfügen würde.

Ansonsten macht mir die Recherche nach den exakten Vorbildern gerade sehr viel Spaß... Da werde ich mich wohl noch lange mit Beschäftigen können. Gleichzeitig wird mir aber auch immer klarere, daß so gut wie keines der Liliput-Modelle wirklich passend ist. Zumindest im Güterwagensektor.

Grüße, Gerd
fairlie009
Beiträge: 2650
Registriert: 30. April 2007, 09:01
Wohnort: Mauer

Beitrag von fairlie009 »

Hab gemessen und grechnet:
Achsstand ist im Modell 20,3mm
für potentielle N-Fahrwerke käme also ein Vorbild-Achsstand von 3250mm in Frage...

btw: der 5090-antrieb von Halling käme da ganz gut hin... mit den passenden Rädern (Durchmesser im vorbild 800mm --> U) eine mMn passable Basis...

muss einmal schauen, was in meiner "Projekte für die Ewigkeit-Kiste" so schlummert...
Grüße
Peter

Schmalspurbahn in jedem Maßstab: Hauptsache, es hat Sinn, macht Spaß und bringt auch anderen Freude...
Dominik B
Beiträge: 519
Registriert: 22. Januar 2013, 17:57
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dominik B »

Grüße euch,

wenn ich hier vielleicht mal eine Frage meinerseits mit anhängen darf. Weiß jemander wozu die Spillanlage in Mayrhofen da war? Ist sie noch betriebsfähig? Selbst wenn ja, wird sie wohl nicht mehr eingesetzt. Aber auch sonst erschließt sich mit der Sinn nicht, da man alle Rangierarbeiten auch mit der Lok übernehmen konnte. Hat vielleicht jemander Bilder von früher, wo man die Anlage im Einsatz gesehen hat? Waren vielleicht auch Umlenkrollen im Bahnhof eingebaut? Besten Dank für eure Hilfe.

Gruß

Dominik
unp065
Beiträge: 549
Registriert: 1. Juni 2010, 17:24
Wohnort: Bonn, Deutschland

Seilwinde in Mayrhofen

Beitrag von unp065 »

Früher waren die Dampfzüge so lang (22 bis 24 Wagen), dass ein Umsetzen so nicht möglich war.
Die Lok wurde abgekuppelt und fuhr auf ein Nachbargleis. Dann wurde der Zug mit dem Seil bis zum Prellbock vorgezogen.
Inzwischen hat man den Nordkopf von Mayrhofen umgebaut, so dass heute auch solch lange Züge (die es leider nicht mehr gibt)
umfahren werden können.
Bilder habe ich leider keine.
Dominik B
Beiträge: 519
Registriert: 22. Januar 2013, 17:57
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dominik B »

Grüß dich,

vielen Dank für die kompetente Antwort. Das ist doch mal eine Aussage. Nun weiß ich endlich Bescheid.

Gruß

Dominik
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo,

heute lag meine Ausgabe des SdÖ im Briefkasten und ist ich war schwer überwältigt. Auf diese Literatur wird hier ja immer wieder verwiesen nur war mit bisher nicht klar was da wirklich dahinter steckt. Ich denke für jeden Österreich-Schmalspur-Freund sollte dieses Werk wirklich als Grundlage und Biebel dienen. Ich bin jedenfalls sehr froh über meine eigene Ausgaben, die mir beim Aufbau meiner ZB sicher sehr hilfreich sein wird.

Grüße, Gerd
Dominik B
Beiträge: 519
Registriert: 22. Januar 2013, 17:57
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dominik B »

Was ist denn SdÖ? Ein Schmalspur Buch so wie ich annehme? Hat da bitte einer die ISBN für mich?

Gruß

Dominik
fairlie009
Beiträge: 2650
Registriert: 30. April 2007, 09:01
Wohnort: Mauer

Beitrag von fairlie009 »

Hallo!

Es gibt mehrere Auflagen, eine davon ist die:
http://www.amazon.de/Schmalspurig-%C3%9 ... 385416095X
Grüße
Peter

Schmalspurbahn in jedem Maßstab: Hauptsache, es hat Sinn, macht Spaß und bringt auch anderen Freude...
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Beitrag von Zillertalbahner »

Guten Morgen,

jene Ausgabe habe ich jetzt auch in meiner Sammlung und daraus schon sehr viel gelernt, wodurch ich euch viele dumme Fragen erspart habe *hihi*

Für Dominik dürfte es eher uninteressant sein, da in diesem Buch nur die Zeit bis 1975 abgedeckt ist.

Grüße, Gerd
Dominik B
Beiträge: 519
Registriert: 22. Januar 2013, 17:57
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Dominik B »

Um Gottes Willen, 60 Euro für ein Buch? Ne, das wäre mir auch zu viel. Und der Zeitraum ist ja wirklich eher anno dazumal.
Zillertalbahner
Beiträge: 1023
Registriert: 28. Februar 2012, 14:24

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo Dominik,

wenn du mal einen Blick rein geworfen hast, dann siehst du das vielleicht anders :-) Ich erklärs dir gerne mal nebenbei bzw. wenn du mich mal besuchen kommst :roll: kannst du ja mal einen Blick reinwerfen.

Jetzt habe ich aber noch mal eine Frage an die Zillertalbahn-Experten, welche NICHT aus dem SdÖ hervorgeht bzw. zu der ich dort bis jetzt keine Antwort gefunden habe....

Wann wurden die grauen Güterwagen in braun umgestrichen? :?:

Grüße, Gerd
stefan760
Beiträge: 307
Registriert: 19. Mai 2005, 11:09
Wohnort: Wien

Beitrag von stefan760 »

Hallo Allerseits,
Hallo Domink!

Das SdÖ ist sein Geld echt wert, es ist das Basiswerk der österreichischen Schmalspurbahnen, mir ist kein Fehler darinnen bekannt und kaum Fehlstellen. Wenn man sich mit Fahrzeugen beschäftigt dann kommt man daran nicht vorbei. Viele andere Bücher haben zwar schöne Fotos aber die Recherche ist auf der Strecke geblieben und diese Bücher kosten auch 40Euronen.
Schaus Dir mal an Du wirst begeistert sein.

Es würde mich auch sehr interessieren wann welche Farbtöne auf der Zillertalbahn verwendet wurden vielleicht kennt auch jemand die Farbcode z.B. auch Rahmenfarbe, Dachfarbe?
Die Farbschemen der Zillertalbahn sind sehr interessant!

LG

Stefan
Erlebe Deine persöhnliche Eisenbahngeschichte im Museumszug und lass damit die Schmalspurbahn nicht zur Geschichte werden!

Unsere Bahn ist Leben, besuch uns doch! www.wackelsteinexpress.at
Stormarner
Beiträge: 205
Registriert: 19. Juni 2003, 19:06
Wohnort: Schleswig-Holstein / Kreis Stormarn

Beitrag von Stormarner »

Dominik B hat geschrieben:Um Gottes Willen, 60 Euro für ein Buch? Ne, das wäre mir auch zu viel. Und der Zeitraum ist ja wirklich eher anno dazumal.
Der Preis ist abhängig davon ob
1. einen das Buch wirklich interessiert
2. wie die Verfügbarkeit ist

Für ein nur noch antiquarisch zu bekommendes Buch habe ich zB schon mal 180,- Euro bezahlt.

Im Eisenbahnbereich sind die Auflagen idR klein und Neuauflagen häufig nicht vorhanden. Wenn man dann etwas spezielles für sein Interessengebiet haben will, bleiben nur noch Antiquariate mit den entsprechenden Preisen.
Gruss Stormarner

***** Nummer 5 lebt! *****
Antworten