Budapest - 60 Jahre Kindereisenbahn

Alles über die ungarischen, tschechischen und rumänischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Herbert Ortner
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Budapest - 60 Jahre Kindereisenbahn

Beitrag von Herbert Ortner »

Am ersten Augustwochenende feierte in Ungarn eine ganz besondere Schmalspurbahn ihr 60-jähriges Bestehen - eigentlich ein recht junges Alter für eine Schmalspurbahn. Tatsächlich wurde sie erst nach dem zweiten Weltkrieg errichtet, die Kindereisenbahn - ursprünglich Pioniereisenbahn - in Budapest.

Ein Planzug mit einer Mk45 und den beliebten offenen Sommmerwagen trifft im Bahnhof Széchenyi-hegy ein. Dieser Endpunkt der Bahn ist aus der Stadt heraus mit der normalspurigen Zahnradbahn gut ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen.

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Wie zur Pionierbahnzeit wird der Fahrbetrieb von Kindern in ihrer Freizeit abgewickelt.

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Im Bahnhof Csillebérc kreuzen wir einen mit der 490.039 geführten Dampfzug.

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Später einmal möchte der junge Mann auf dem Gleis bestimmt Aufsichtsorgan werden. Die Haltung hat er schon drauf wie ein Großer.

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Kreuzung mit einem weiteren Dieselzug in Virágvölgy.

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Die Bahnhöfe der Pionierbahn liegen idyllisch im Wald und erschließen ein wichtiges Naherhohlungsgebiet der Budapester Bevölkerung.

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Unterwegs in den Wäldern der ungarischen Metropole. Kaum zu glauben, dass man hier in einer Millionenstadt unterwegs ist.

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Bei diesem dichten Sonderfahrplan gibt es in jedem Unterwegsbahnhof eine Zugkreuzung. Hier begegnet uns der bekannte Dieseltriebwagen ABamot 2 von der Waldbahn Lillafüred.

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Der 198 m lange Hárs-hegy-Tunnel beweist eindrucksvoll, dass die Budappester Kindereisenbahn kein Kinderspielzeug und mehr als eine typische Parkeisenbahn ist. Es dürfte sich dabei wohl um den einzigen Kehrtunnel Ungarns handeln, in diesem steigungsreichen Abschnitt hat die Bahn durchaus Gebirgsbahncharakter.

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Im Betriebsbahnhof an der nördlichen Endstation Hűvösvölgy konnten jene Fahrzeuge besichtigt werden, die nicht auf der Strecke unterwegs waren.

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Die einzige erhalten gebliebene Mk49 wurde von ihrem Denkmalsockel am Bahnhof Széchenyi-hegy geholt und bietet wieder einen prächtigen Anblick.

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Mk45 2001 erhielt entweder kürzlich Neulack im originalen Farbschema oder wurde auf Hochglanz poliert. Ein Jammer, dass Modellbahnhersteller diesen Glanz nicht hinkriegen.

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Ein Blick in die Fahrzeughalle - gähnende Leere. Heute ist alles, was fahren kann draußen an der frischen Luft.

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Nur in der hintersten Ecke wartet Mk45 2003 auf bessere Zeiten.

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Auch diese Draisine stand in der Halle.

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Schienenautos waren in Osteuropa weit verbreitet. Auch hier gibt es ein sehr schön restauriertes Exemplar zu sehen.

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C50 3703 und 490.056, die Dampflok stand für Führerstandsmitfahrten im Einsatz und erfreute sich natürlich größter Beliebtheit.

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Nostalgiewagen, zum Triebwagen passend im blau-weißen Anstrich.

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In grün und weiß ein BD am Ende der Wagenreihe.

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Eine weitere C50 ist als Schaustück neben der Halle aufgestellt.

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Dieses Gefährt, das aussieht wie eine ihrer Stromabnehmer beraubte Elektrolok ist eine dieselelektrische Lokomotive der ehemaligen Szegediner Schmalspurbahn.

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Auf der händisch bedienten Draisine konnte das junge Publikum seine Kräfte beweisen.

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Begegnung der beiden Dampflokomotiven, 490.039 ist mit ihrem Zug vom Széchenyi-hegy zurück gekommen.

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Auch diese prachtvoll aufgearbeitete Maschine wurde vom Sockel geholt. Bei meinem letzten Besuch im Jahr 2003 stand sie noch als Denkmal am Bahnhof Hűvösvölgy.

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Das Nummernschild.

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Etwas Wasser, damit die Kohle nicht zu sehr staubt.

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490.056 fährt zum Wenden auf die Drehscheibe.

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Ein schöner Rücken...

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Und noch einmal von vorne.

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Falls ihr also nach Budapest kommt, nicht vergessen, bei der Kindereisenbahn vorbeizuschauen. Das ist eine richtige Eisenbahn, auf der immer schon die stärksten ungarischen Schmalspurloks im Einsatz standen und auch die Streckenführung ist sehr reizvoll in die Landschaft integriert. Zumindest für die Leser mit Ortskenntnissen in Wien kann ich folgenden Vergleich anbieten: Stellt euch vor, ihr würdet mit der legendären Kahlenberg-Zahradbahn aufs Cobenzl fahren und dort würde eine Schmalspurbahn warten, die euch rüber auf die Sophienalpe und von dort runter nach Neuwaldegg zur Straßenbahn bringt. In Budapest gibt es so etwas wirklich!

Mehr zur Geschichte der Bahn gibt es übrigens auf den Seiten von Forumsmitglied Sebastian: http://www.erlebnisbahn.at/erben/gyvbp.htm
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garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Interessant, tolle Fotos. Die Bahn ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Gruß
Andreas
Entenmörder
Beiträge: 561
Registriert: 3. November 2006, 11:30

Beitrag von Entenmörder »

Tolle Fotos, danke für das einstellen.
Ist die Mk49 wieder funktionsfähig?
Gruß Sven
Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

Das konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
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Sebastian Erben
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Beitrag von Sebastian Erben »

Soweit ich informiert bin, wird die Mk49 wieder betriebsfähig hergerichtet. Und irgendwann soll auch die M4 von der Szegediner Landbahn wieder fahren - wenn genügend Geld für die Reparatur da ist.

Herbert, gratuliere dir übrigens zu den Fotos! War so im Arbeitsstreß, daß ich einfach auf Budapest vergessen habe *Ascheaufshautstreu* :oops:
Aber die Mk49 und die M4 hätte ich auch gerne gesehen :hechel:

LG,
Sebastian
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