Kurzer Baubericht Feldbahndampflokomotive O&K 40HP

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Moderator: Stephan Rewitzer

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dampfross
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Kurzer Baubericht Feldbahndampflokomotive O&K 40HP

Beitrag von dampfross »

Liebe Feldbahngemeinde,

Das Vorbild aus dem Frankfurter Feldbahn Museum ist ganz gut dokumentiert ( Siehe "Museumsführer des Frankfurter Feldbahn Museums)", die Grundlagen für eine Umsetzung in ein Modell sind gegeben. Geplant ist zunächst eine Spur Null Version aus Messing und Neusilber.

Die Platzverhältnisse lassen eine digitale Variante mit Sound und PowerPack zu.

Die Suche nach Serienteilen für passende Räder für dieses Modell ist gescheitert, es lief auf einen Eigenbau raus. Das folgende Bild zeigt ein nach NEM gefertigten Radreifen und die zugehörige Radnabe. Die Vorgaben aus der Norm wurden zu Gunsten möglichst großer Vorbildnähe gewählt. Das Material ist Neusilber. Die Montage des Radreifens erfolgt elektrisch isoliert zur Radnabe. Der Luftspalt zwischen Radreifen und Radnabe wird mit einem Einkomponenentenklebstoff gefüllt. Die Stege, die den Luftspalt von 0,15mm in Position halten, werden anschließend von hinten ausgefräst. Ich war positiv überrascht, dass beide Teile in einer Fräse gefertigt werden konnten. Die sehr genaue Umsetzung des Radprofiles nach NEM ist so aber gut machbar.

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Die O&K 40 HP hat eine Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h und einen Raddurchmesser von 570 (580) mm. Ich habe für den Faulhaber Flachläufer eine gute Endgeschwindigkeit für mein Modell bei einer Untersetzung von ca. 1:50 ermittelt.

Und so hatte ich mir das Getriebe gedacht. 2 Seitenteile nehmen die "Innereien" auf. Ein Teil ist als Halterung für den Motor in Längsrichtung verschiebbar. So kann das Spiel zwischen Schnecke und Schneckenrad eingestellt werden.

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Hier das Ganze in der Realität und kurz vor der Montage. Zu sehen sind der Motor mit Halterung, die beiden gefrästen Getriebehälften und der Bodendeckel. Die Rechteckmuttern M1,6 sind Normteile und stecken schon in den Taschen der Getriebehälfte. Die beiden Stahlstifte halten die Hälften in der exakten richtigen Lage. Die Radsätze sind mit Kugellagern versehen. Die Stahlachsen haben ein leichtes Übermaß, damit die Räder und das Zahnrad straff aufgezogen werden können. Die Kugellager wurden zuvor innen mit einem Schleifstift geweitet, damit die Montagekräfte nicht zur Beschädigung der Lager führt. Die Kugellager haben außen einen Passring und sie stecken mit ihrer Innenhälfte in den gefrästen Taschen der Getriebehälften. Alle Zahnradachsen haben zur Einstellung eines geringen achsialen Spiels dünne Anlaufscheiben.

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Zusammengeschraubt:

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.... und in das aus Neusilberblechen zusammengelötete Unterteil geschraubt. Die Seitenteile des Fahrwerkes lassen sich in verschiedenen Abständen für die 3 gebräuchlichen Spurweiten 12, 13.3 und 16.5 mm montieren. Die Zylinder sind aus gedrehten und gefrästen Teilen zusammengelötet worden. Die Schrauben stammen aus dem Sortiment des einschlägigen Fachhandels.

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Nun geht es an die Kesselaufbauten. Als erstes Problem habe ich die runden Übergänge zwischen Dom und Kessel erkannt. Oft hilft man sich mit einem Oval, dass dann in die Kesselrundung gebogen wird, oder es wird einfach zum Spachtel gegriffen. Ich bin einen anderen Weg gegangen. In einem 3-D-Programm habe ich einen Zylinder für den Kessel und einen Zylinder für den Dom senkrecht aufeinander gestellt. Die Schnittkante zwischen diesen beiden Zylindern wird nun mit einem Radius entsprechend dem Vorbild versehen. Nun wird, ähnlich wie beim 3-D-Druck, eine Datei exportiert (STL), die die CNC-Fräse in einen realen Körper umsetzen kann. Ich bin schon ein wenig gespannt, wie das Ergebnis in Messing aussehen wird. Vor allem beschäftigt mich die Frage: werden die Texturen (Treppen) nicht sichtbar sein ?

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Das Ergebnis ist für mich in Ordnung so.


Hier endet der erster Teil meines Bauberichtes.


Immer Spass an unserem schönen Hobby wünscht

Joachim
dampfross
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Projektabschluss

Beitrag von dampfross »

Liebe Altlokfans,


mein Modell ist nun nach beinahe einem Jahr fertig. Ich stelle einfach einmal Bilder vom Bau dieser Feldbahn Lokomotive ein.

Vor dem Lackieren


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Und nun nach der Spritzlackierung mit den Farben von Weinert.




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Allen frohe Feiertage und viel Spass am Hobby wünscht
Joachim
:-) gerhard
Beiträge: 1286
Registriert: 11. Juni 2004, 20:20

Beitrag von :-) gerhard »

..."kunst kommt von können", ganz klar. durchdachtes konzept, fantastisch gemachte teile, höchst überzeugendes gesamtergebnis. herrlich. gratuliere !
:-) gerhard
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