Gedanken zum Infrastrukturvertrag f. d. NÖ-Schmalspurbahnen

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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marduk17
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Gedanken zum Infrastrukturvertrag f. d. NÖ-Schmalspurbahnen

Beitrag von marduk17 »

Quelle: http://www.noevog.at/nahverkehr_regiona ... ahnen.html

Ich habe mir den Text nun schon öfters durchgelesen und da sind mir ein paar Sachen aufgefallen:
Der Bund trägt die Kosten für die Bereitstellung und Erhaltung der Infrastruktur der Niederösterreichischen Schmalspurbahnen im derzeitigen Standard, solange Schienenverkehrsleistungen wie zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses erbracht werden.
D.h. wird der Betrieb eingestellt wird die Infrastruktur automatisch nicht mehr erhalten. Praktisch...
Erweiterungs- und Verbesserungsmaßnahmen der Schmalspurinfrastruktur bedürfen gesonderter Vereinbarungen zwischen Bund und Land.
D.h. eine Verbesserung der Infrastruktur ist nicht Teil des Vertrages. zB eine Langsamfahrstelle bleibt auch eine Langsamfahrstelle ?!?!?!
Der Vertrag läuft bis Ende 2008.
Und dann fängt das Ganze wieder von vorne an. Man bedenke das dazwischen wieder Wahlen sind und falls andere Parteien regieren sieht die Situation unter Umständen wieder völlig anders aus.
Durch massiven Einfluss des Finanzministeriums wurde aber buchstäblich in letzter Minute eine befristete Laufzeit erzwungen und eine Evaluierung im Rahmen der für 2004 von der Bundesregierung avisierten Nebenbahnen-Debatte verlangt.
D.h. nach 2008 ist alles offen. Was würde wohl passieren wenn das Finanzministerium sagt: "zu teuer". Dann ist dieser Vertrag völlig wirklungslos.
Ybbstalbahn: Tunnelverlängerung der B31 in Waidhofen auf der Trasse der Ybbstalbahn
Wird die Bahn umgespurt ist das sicher kein Problem, aber was passiert wenn sie nicht umgespurt wird ?
Ein Flügelzugkonzept mit Ästen Wien - St. Pölten - Pielachtal und Wien - St. Pölten - Amstetten - Ybbsitz ist dabei eine von mehreren Varianten, wie neue, umsteigefreie Direktverbindungen neue Fahrgastpotentiale ansprechen können.
Bitte wer pendelt täglich vom Ybbstal bzw. Pielachtal nach Wien ?
Verbesserungen der Streckeninfrastruktur sowie die Erhaltung cwerden spätestens im Zuge der für 2004 angekündigten Nebenbahndebatte mit dem Bund neuerlich und gesondert zu verhandeln sein.
Fragt sich nur wie der Bund "schwach nachgefragte Abschnitte" definiert. Also ich lese hier zwischen den Zeilen dass eigentlich noch alles offen ist.
Weiterbetrieb der verbleibenden Schmalspurabschnitte gemäß tatsächlichem regionalem Interesse und haltbarer Kooperationen.
Ihr Weiterbestand bzw. ihre Weiterentwicklung wird aber auch vom Engagement der jeweiligen Region entlang der Bahn bestimmt sein (siehe Waldviertel).
D.h. auch in diesem Fall ist nichts fixiert... Im Moment sind die Regionen noch dafür (vor allem Mariazellerbahn) aber das kann sich schneller ändern als man Schmalspur sagen kann. Das Problem ist bei uns in Österreich glaube ich auch der ewige Machtkampf der Parteien. Sagt die eine "Ja" sagt die andere automatisch "Nein", aber nicht weil sie es für gut hält, sondern einfach um anderer Meinung zu sein.
Und wer sind eigentlich die regionalen Interessenten ? Im Endeffekt gar irgendwelche Politiker ?

Aber ich finde es trotzdem gut dass überhaupt mal ein Vertrag erstellt wurde, es ist ein Anfang. Auch wenn er meiner Meinung nach nicht so toll ist wie viele behaupten. Nach 2008 und den nächsten Wahlen wird sich erst zeigen ob's was gebracht hat oder ob es nur ein "zahnloser Tiger" war.

lg Andrej
ötschabär
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Beitrag von ötschabär »

Ich hab den Text nur rasch überflogen. Hier nur ein Kommentar von mir, ohne näher auf den Inhalt des Textes eingehen zu wollen.

Eine Umspurung kommt für mich GEFÜHLSMÄSSIG nur für die Strecke nach Ybbsitz in Frage. Die Strecke ist kurz, gut frequentiert und es stehen ohnedies größere Bauprojekte an. Einerseits der City-Tunnel für Waidhofen und andererseits ist die Straßensituation nach Ybbsitz nicht gerade ideal. Da müßte, wenn die Bahn weiter fährt, früher oder später ohnedies was passieren: unzählige nur durch Stop-Tafeln gesicherte EKs, teilweise enge Kurven etc....
Da bietet sich doch gleich die Gelegenheit, die Trassen zu tauschen und umzuspuren.
Da man in Waidhofen eine brauchbare Zugförderung hat, muß zwischen Gstadt und Waidhofen halt ein Dreischienengleis gebaut werden. Es wird ja kein Problem sein, passende Betonschwellen zu fertigen, ansonsten müssen halt Holzschwellen verwendet werden. Schade, daß gerade der Oberbau vor Gstadt erst vor wenigen Jahren erneuert wurde. Aber den könnte man ja dann fürs obere Ybbstal (ab Großhollenstein) verwenden.

Zur Mariazellerbahn sag ich nix, dafür ist Martin zuständig! :roll:
mfG J
marduk17
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Beitrag von marduk17 »

ötschabär hat geschrieben: Da man in Waidhofen eine brauchbare Zugförderung hat, muß zwischen Gstadt und Waidhofen halt ein Dreischienengleis gebaut werden. Es wird ja kein Problem sein, passende Betonschwellen zu fertigen, ansonsten müssen halt Holzschwellen verwendet werden.
Also daran kanns nicht scheitern und im Notfall muss man sie halt in Tschechien kaufen, denn dort gibt's Dreischienengleise ...
Zur Mariazellerbahn sag ich nix, dafür ist Martin zuständig!
Schön wärs, dann wäre der Weiterbestand wohl gesichert.

lg Andrej
ötschabär
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Beitrag von ötschabär »

Sparen ist gut, aber bitte nicht am Oberbau!

mfG J
marduk17
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Beitrag von marduk17 »

ötschabär hat geschrieben:Sparen ist gut, aber bitte nicht am Oberbau!

mfG J
Wie meinst denn das jetzt ?
ötschabär
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Beitrag von ötschabär »

In Tschechien kaufen!
marduk17
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Beitrag von marduk17 »

ötschabär hat geschrieben:In Tschechien kaufen!
1. Die Sachen aus Tschechien sind nicht unbedingt schlechter.
2. Wennst es in Österreich nicht kriegst, warum dann nicht in Tschechien kaufen.
3. Und viel billiger ist's bestimmt nicht (die kommen ja zur EU)

lg Andrej
Martin Geyer
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Beitrag von Martin Geyer »

Wie schon einmal erwähnt, äußere ich mich zu diesem Thema nicht mehr ohne Freigabe seitens der NÖVOG.
Im übrigen wird kommendes Wochenende unsere Zeitung gedruckt, da steht dann eine ganze Menge zu diesem Thema drinnen, dann können wir weiter diskutieren!

MfG

Martin
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Beitrag von marduk17 »

Martin Geyer hat geschrieben:Wie schon einmal erwähnt, äußere ich mich zu diesem Thema nicht mehr ohne Freigabe seitens der NÖVOG.
Das verlangt auch keiner von dir :-D

Jetzt ist nur die Frage wie der Vertrag wirklich aufgesetzt ist. Es wäre wirklich toll wenn man den im Original lesen könnte. Und zwar wirklich den Vertrag im Originalwortlaut und nicht eine Interpretation davon, denn diese ist meist sehr subjektiv und aus Erfahrung meist ins positive verzerrt.

lg Andrej
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